Chevrolet ????
von Sir Knief / Offenburg
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Mein H-Kennzeichen und seine Geschichte!

.... Eigentlich habe ich mir heute freigenommen, um ein erstes Mal zum TÜV zu fahren, der erste Schritt Richtung H-Kennzeichen. Es war mir klar, daß einige kleinere Punkte noch zu erledigen sind (Rückstrahler, Typenschild einnieten, usw.), daher erweiste ich auch mit wenig Erwartungen meine Ehre. Den Rest des Tages wollte ich damit verbringen, endlich mal meine Küche wieder in einen zumutbaren Zustand zu bringen. Der nette Herr in blau ist gleich zielstrebig um und unter dem Wagen herumgestiefelt und kam aus dem Schreiben garnicht mehr raus. "Damned shit!", sagte der Knief zum Knief, also ich zu mir, "Das wird wohl nicht günstig werden!". Immerhin sah der Bremsenbrüfstand für mich als TÜV-Laien nicht schlecht aus. Auch der zufrieden lächelnde Blick bei Begutachtung der neuen Blinkanlage lies mich hoffen. Nach 20 Minuten bangen Wartens kam der Prüfer meines Vertrauens auf mich zu und brach die nervenzerreisende Stille mit einem: "So, jetzt brauche ich nur noch den Title, dann mache ich die Papiere fertig. Der Wagen ist in einem Super-Zustand. Hat Spaß gemacht ihn (er wußte ja nicht, daß ein homosexuelles Paar in West Virginia den Wagen "Vera getauft hat und "er" somit eine SIE ist) zu prüfen." Da ich mit einer Küchen-Aufwischaktion und einem Mittag am Telefon gerechnet hatte, lagen die Papiere natürlich daheim. Aber ich könne sie gerne mittags nachreichen und meine Unterlagen fertig mitnehmen. (Kostenpunkt: ca. 90.- Euro) Durch dieses Ereignis Blut geleckt, dachte ich so bei mir, daß an diesem Tag eventuell mehr für mich drin sein könne. Zuhause angekommen, vorbei am muffeligen Geruch meiner Küche, zum Hörer gegriffen und die Zulassungsstelle angerufen. "Originalkaufvertrag???! Habe ich keinen.... Wie, die holländischen Zollpapiere reichen nicht aus??!... Ich dachte.... 'schuldigung.... Aber wenn..... Kann ich vielleicht..... Selbstverständlich habe ich keine Abmeldebescheinigung aus den USA.... Darf ich..... Wie bitte..... Wie, warum ich heule..... Ach leck mich doch!" Zugegeben, der Knief ist einer der am wenigsten zielstrebigen Personen zwischen hier und Bangladesh, aber ich wußte, heute ist mein Tag (wenn auch Montag). Nach dem Telefonat mit dem örtlichen Zollamt war ich erneut sprachlos. Mir wurde gesagt, daß die deutsche Unbedenklichkeitsbescheinigung kein Problem sei und, der Leser setze sich besser, UMSONST sei. Es war um mich geschehen, ab zum Zoll, die Bescheinigung schreiben lassen.... Dauer: 7 Minuten (wie ein gutes Pils), Kostenpunkt: 0.- Euro (wie ein Dosenbier bei mir zuhause). Weiter zum TÜV, Title zeigen, Papiere mitnehmen. Es sollte die Hürde des Tages folgen: Eine deutsche KFZ-Zulassungsstelle. Mittlerweile ist unser Amt mit so einem ultramodernen Zieh-Dir-Eine-Nummer-System ausgestattet. Es war mir wirklich sch....egal, welche Nummer ich bekäme. Es war Montag und dementsprechend saßen die Sachbearbeiter hinter ihrer Theke: Lächelnd, entgegenkommend, hilfsbereit und einfach verdammt höflich (wem ich das Wort Ironie erklären soll, der melde sich per Mail). Ich zog die Nummer 106. Ich verbinde nichts mit dieser Zahl, auch nicht mit der Quersummer 7, von eime Omen kann also nicht gesprochen werden. Nach einer maximalen Wartezeit von 2 Minuten (keine
Ironie) wurde mir Schalter 6 zugewiesen. Eine blonde Dame mit einem Zinken, den sich jeder Mann erträumen würde (wie die Nase eines Mannes......), verrichtete dort ihre Tätigkeit und (Trommelwirbel): Sie lächelte! Das war jedoch noch nicht alles, sie sollte ihr Lächeln noch toppen. Mir widerfuhr etwas, das ich in unserem Lande nicht mehr für möglich gehalten habe: Sie war hilfsbereit (ich weiß, langsam hört sich mein Schrieb nach einer gewaltigen Vera.rsche an. Aber jedes Wort ist wahr.... Könnte der Knief lügen?). Die gesamten Punkte, die mich noch am Telefon in Sturzbäche weibischer Tränen gestürzt haben, klärte sie mit dem Amtsleiter ab, der wiederrum schon eher dem Montags-Klischee entsprach. Alle Sondergenehmigungen wurden anstandslos erteilt, die Unterlagen waren ausreichend, AU darf ich nachreichen und ich durfte mir abschließend sogar kostenfrei (!!!!!) ein Wunschkennzeichen aussuchen. Da meine einzige Idee für ein solches leider schon vergeben war und ich in solch extremen Streßsituation keinen klaren Gedanken fassen kann, ließ ich mich zum
Ausspruch: ".... Och, das ist mir egal..." hinreissen. Verdammt, welch eine Kurzschlußhandlung, was ein Fehler. Mir wurde das ultrakurze OG UC 188 H zugewiesen. Durch diese Kombination und den Kennzeichen entsprechender Größe werde ich künftig ca. 40-50 PS im Bezug auf Beschleunigung und Geschwindigkeit verlieren, da sich der Luftwiderstand meines Fahrzeugs dementsprechend erhöhen wird. Die Tafeln (nein, ich sage nicht Täfelchen! Das wäre gelogen) kosteten 30.- Euro. Müßte ich einen Materialanteil mitzahlen, hätte ich ca. 120.- Eulen legen müssen. Zurück in der Zulassungstelle die Kleber drauf und fertig! (Kostenpunkt: 91,20 Euro). Um den Tag noch abzurunden, wagte ich es, eine Werkstat anzufahren, die die Lizenz zur Untersuchung der Abgase besitzt. Da ich keinen Bock zum Schreiben mehr habe, nur die Kurzversion. Abschließender Satz des Prüfers: "Einen V8 mit so einem Wert habe ich noch nie gehabt. Der Motor ist bombig!". Aufkleber auf das vordere Kuchenblech und ab dafür. Kostenpunkt 21,20 Euro. Fazit des Tages: Ich habe mal schnell das H-Kennzeichen auf den Wagen gemacht, "sie" angemeldet und AU für ein Jahr machen lassen. Zudem stinkt meine Küche wie Sau!

P.S.: Wer das alles gelesen hat, ist selbst schuld!